Pop Levi [The Return To Form Black Magick Party]

Ich glaube ich bin verliebt.
Ja, natürlich bin ich verliebt. Schon viele, viele Monate in meinen Lieblingsjungen, aber jetzt habe ich da diesen anderen Kerl entdeckt. Pop Levi sein Name.


"dial up my heartbeat - nothing but a deadline."
(blue honey)


Mit der gleichen Haarfarbe wie ich sie habe. Mit dünnen Beinen wie ich sie gerne hätte. Goldenem Nagellack wie ich ihn damals im Kindergarten trug, wenn Fasching gefeiert wurde. Einer Stimme wie mein Lieblingsjunge sie hat, wenn ich ihm in die Seite kneife. Hosenträger wie ich sie mir immer gewünscht habe. Und einen Tanzstil, den sich einfach jeder wünscht. Sein Name ist Pop Levi und dank seines Haarschnittes sieht er aus wie ein zeitgemäßer Prince Valiant. Leider fand ich auf seiner Promo-DVD insgesamt nur drei Lieder, die in verschiedenen Versionen und Aufnahmen in sechs aufgeteilt wurden. Und aus diesem Grund würde ich eine Besprechung selbstverständlich verweigern. Trotzdem haben diese wenigen Songs gereicht, um mich vollkommen für diesen Menschen zu begeistern.

Mein momentanes Lieblingslied - Sugar Assault Me Now -, ist eines der besten Lieder, dass ich seit langem gehört habe. Ungelogen und ohne gekreuzte Finger. Pop Levi und seine Bande spielen schnelle und irgendwie verrückte Musik. Mit Mädchenschuhen und goldenem Gürtel tanzt und singt er in einem verwilderten Garten so wunderbar, dass ich meinen Lieblingsjungen neben mir kurz nicht beachte, weil ich von Pop Levis Bewegungen um den Finger gewickelt werde. Sugar Assault Me Now läuft auch beim Electronic Press Kit - wie man so sagt - im Hintergrund als Begleitmusik. Eigentlich ist mir das aber auch egal, denn was ich dort gesehen habe hat mich noch mehr von Pop Levi schwärmen lassen. Dieser hübsche Mensch erzählt zwar durchweg wirres Zeug, aber das nehme ich in Kauf, weil man noch mehr von ihm zu sehen bekommt. Konzertausschnitte, Interviewfetzen, Bilder aus dem Aufnahmestudio und das laut Pop Levi "running theme" in seiner Musik: "Sex and mathematics".

Zugebenenermaßen verstehe ich nicht viel von dem, was er da erzählt. Aber das ist wie so oft erstmal nicht so wichtig. Wenn man jemanden sieht, der einem so sehr gefällt, dass er auch einfach seinen Mund halten kann. Da muss erstmal nichts Intelligentes rauskommen. Für den Anfang reicht das Anschauen und Zuhören seiner Musik völlig aus.

Blue Honey Video, Blue Honey XFM und Blue Honey Live sind ein Lied in verschiedenen Arten aufgenommen und trotzdem wirkt jede Aufnahme irgendwie anders. Nicht wie ein und derselbe Song. Bei dem gedrehten Video singt Pop Levi viele leicht bekleidete Frauen an und erinnert mich mit seiner Schminke an Bobby Conn oder andere Glam-Rock-Kerle. Bei Blue Honey XFM sitzt er alleine mit seiner Gitarre in einem, ich nehme an, Radiostudio, bezirzt die Zuhörer. Bei seinem Liveauftritt macht ihn sein kleines Gitarrensolo mit verzerrten Gesichtszügen noch pseudo-authentischer als er so und so schon wirkt.

Das leider schon letzte Lied namens Skip Ghetto ist ein netter Ausgleich zu den zwei schnellen und rhythmischen Vorgängern. Eine schwarz-weiß Aufnahme von sich und seiner Gitarre. Seine Finger gleiten langsam über der Gitarre, im Hintergrund blinkende Leuchten und er lächelt jemanden im Publikum an, wenn er singt "honey, you’re not the same since I learned your name".

Also wenn ich keinen Lieblingsjungen hätte und nicht eben erst einen Ring an Pop Levis Finger entdeckt hätte, dann wäre ich schon längst im Flieger nach England.
foto: ninja tunes



pop levi
"the return to form black magick party"
ninja zunes 2007 cd
pop levi