If you are lucky enough to be Irish, then you are lucky enough.
Das irische Qintett Beloga scheint hier keine Ausnahme zu bilden und vermischt traditionelle Folklore mit bunten Stilelementen.
"the most exciting traditional band to emerge from Ireland this century."
(wall street journal)
"The Incident" ist das neue und dritte Studioalbum der jungen irischen Band Beoga, die in den letzten Jahren weit über die Landes- und Genregrenzen hinaus für Furore sorgte und Publikum wie Presse begeistert hinterließ. Mit zwei Buttonaccordeons, Piano, Bodhrán, Gitarre, Fiddle und Gesang warten die fünf Iren eigentlich mit einem relativ typischen Instrumentarium für den Irish Folk auf, behalten sich jedoch vor, die Grenzen der uralten Traditionen aufzusprengen und sich mit jugendlichem Eifer auf ins Neuland zu machen, in dem sich Jigs und Reels mühelos mit Anleihen aus Jazz, Soul oder Tango kombinieren lassen, und wo alteingesessenes zur Spielwiese für die innovativen Geistesblitze und unkonventionellen Stileigenheiten fünf höchst individueller Musiker wird. Hier treffen verschiedenste Begabungen und Talente im Musizieren, wie in der Komposition und den Arrangements der Tunes und Songs zusammen und lancieren gemeinsam ein vollkommen ausgewogenes, rundes Bild einer homogenen Gruppe, in der keiner dem anderen nachsteht. Jedem aufmerksamen Musikhörer wird es aufgefallen sein, dass oftmals ein oder zwei Köpfe das musikalische Geschick einer Formation bestimmen und ihr Charakter, Ausstrahlung verleihen. Beoga vereinen scheinbar mühelos fünf höchst eigensinnige und kreative Köpfe, die grade durch ihre unterschiedlichen und nebenbei auch herrlich charmanten Persönlichkeiten gewinnen und ihre Differenzen in einen eigenen Duktus, einen höchst speziellen Ton verwandeln. Tragflächen für dieses Phänomen existieren vielerlei, sei es die Besetzung zweier unglaublich spielfertigen Akkordeons, die Bühnenpräsenz und rauchigen Stimmfarbe der Sängerin Niamh Dunne, der progressive Topend - Stil des Trommlers Eamon Murray oder der groovende, beinahe kongenialen agierende Pianist Liam Bradley, der scheinbar im Hintergrund für die so typischen und brillant getimten Verlagerungen von Taktschwerpunkten sorgt. Ihr Repertoire bezieht das Quintett aus den Eigenkompositionen der Akkordeonisten Sean Og Graham (der auch einen soliden Gitarristen abgibt) und Damien McKee, sowie aus bereits existierenden, traditionellen Schätzchen, die in der Bearbeitung der Band durch ständige De- und Konstruktion neue Reize gewinnen. Überhaupt vermitteln die Tunes und Songs ein erstaunlich feines musikalisches Feeling für Spannungsbögen und Stimmigkeit. So zügellos und fröhlich Beoga in erstaunlicher Präzision und kaum verfolgbaren Tempi in Sets wie Antics, The Incident rattern und fetzen, so wehmütig und tief empfunden sind Songs wie Mary Danced With Soldies oder das abschließende The Best Is Yet To Come.
Kleines und hitverdächtiges Extra ist die Kollaboration mit dem lokalen Indie- Musiker Joe Echo für den Song On The Way, ein Titel, der wiederum ganz andere Impulse der Band offenbart und sich dennoch problemlos in das Gesamtbild des Albums einfügt. Bei Beoga passt einfach alles zusammen und ist doch voll an Reibungen und Spannung, hier ist alles echt und unverfälscht, die Tunes, die Spielfreude, die Musiker.
Und die, die kann man nur im simpelsten und schönsten Sinne das nennen, was sie sich selber als Prädikat und Namen auferlegt haben, das gälische Wort für: Lebendig! Beoga!
foto: beoga
beoga
"the incident"
compass records, 2009 cd
beoga
Beoga [The Incident]
Es gibt wundersame und eigenartige Zufälle, die sich im Leben Einzelner ereignen und die Menschen unabhängig von Altersunterschied, Distanz und Vorgeschichte zusammenbringen. Horizonte werden erweitert, Vorurteile aus dem Weg geräumt, diskutiert, erprobt, verworfen. Und plötzlich gibt es eine neue Idee, eine Gemeinsamkeit, in der sich jeder neu erfinden und verwirklichen kann. Und wenn diese Idee Musik ist, dann birgt das kleine Wörtchen Zufallsprodukt eine wunderschöne zweite Konnotation, ein Hintertürchen zur Chance etwas zu erschaffen, was Tanzbeine, Ohren und Herzen erfreut. Und die Welt ist um eine Band und Duzende von neuen Tönen reicher.
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