Marching Band [Sparke Large]

Es wird Sommer! Und da sind Hymnen auf die Liebe und das Leben nach all der Schwermut des viel zu langen Winters wieder erlaubt und nur allzu erwünscht. The Marching Band versorgen uns zum Frühlingsanfang mit tief empfundenem und pfiffig gemachtem Songmaterial ihres Debutalbums "Spark Large".


"this year we capture the feel; our days get longer in the summer."
(for your love)




Diese Schweden scheinen das Frühlingsgefühl erfunden zu haben. Pünktlich zum schönen Wetter beschert uns das schwedische Pop-Duo Marching Band ein Album dass winterliche Melancholie und sommerliche Leichtfüßigkeit in zwölf Songs verbindet und subtil aber bestimmt eine hellere, fröhlichere und wärmere Zeit voraussagt. Auf dem Weg zu einer der ersten Sommerplatten des Jahres liegen jede Menge Shins-Unbefangenheit-Riffs; Melodieführung und die ohrgefällige Regelmäßigkeit blubbernder Offbeats erinnern stark an "Chutes To Narrow", jedoch behalten sich Marching Band auf ihrem Debütalbum "Sparke Large" einige wertvolle und charakterisierende Eigenheiten vor, die es in Zukunft weiter auszubauen gilt.

Neben dem über weite Strecken gedoppelten und dezentralen Gesang, der den Hörer angenehm entspannt durch das Album trägt, fallen die Klavierarrangements und der Gebrauch von vielfältigem Schlagwerk als besonders positiv auf; Da reihen sich Marimbaphon, Steel Drum und jede Menge Geklappere und Gerüttle ein, bevor das Drum Kit wieder streckenweise mit pulsierendem Beat und groovendem Timing übernimmt.

Am schönsten sind die Beiden, wenn sie die das große Gerät weglassen und sich den schlichten und eingängigen Popsong zu eigen machen. Die schrebbelige Clapyourhandssayyeah- Manier, die sich hier und da - sicher auch dank Produzent Adam Lasus - einschleicht steht den Schweden nicht besonders und ist auch gar nicht nötig, um ein paar wirklich innovative und kurzweilige Songs zu schreiben, in denen Text und Musik sich in tollster Indieharmonie die Hand zu geben scheinen und die Produktion absolut authentisch und ehrlich auf die Künstler und ihre Fähigkeiten passt. Man merkt, hier waren wirkliche Talente am Werk, die Klangvorstellungen in aktives Material verwandeln und sich dabei in Experimenten verlieren können. Die klaren Strukturen und zielorientierten Rhythmen lassen den Stimmen genau die emotionale Wirkung zukommen, welche die Songs brauchen und ertragen können; Spannungsbögen sentimentaler Momente werden nie überdehnt, es wird mit Dynamik und Instrumentierung gespielt anstatt mit technischen Übersteuerungen.

Und die Marching Band macht mit all ihren launischen Geschichten über alltägliche Geschicke und kleine Dramen nach all dem winterlichen schwermütigen Songwritergejammer auch einfach unendlich Spaß: aufdrehen und ab in die Sonne!
foto:


marching band
"sparke large"
haldern pop recordings, 2009 cd
marching band